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Seit Anbeginn der Inbetriebnahme von HALO als leistungsstärkstes Forschungsflugzeug Europas, sind Wissenschaftler*innen der Universität Leipzig bei HALO-Kampagnen regelmäßig mit ihren Messgeräten an Bord. In über zehn Jahren konnten dadurch wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse zu Klimawandel, der Strahlungsbilanz der Erde sowie Eigenschaften und Klimawirkung von Wolken gewonnen werden

Im Juni/Juli 2021 findet der nächste Einsatz statt: Im Rahmen der Messkampagne CIRRUS in High Latitudes (CIRRUS-HL) sollen Zirruswolken, Eiswolken in ca. 8 -12 km Höhe, untersucht werden. Dabei kommt eine Kombination von hochmodernen in-situ Instrumenten und innovativen Fernerkundungsmessgeräten zum Einsatz. Zusätzlich werden die Flugzeugbeobachtungen durch Fernerkundung vom Satelliten und durch numerische Simulationen mit globalen und prozessbasierten Modellen begleitet.

Im Fokus der Untersuchungen steht die Klimawirkung von Zirruswolken. Zum einen sollen diese in der Arktis untersucht werden. Dort wird weltweit die stärkste Klimaerwärmung beobachtet. Gleichzeitig sind in der Arktis direkte Beobachtungen von Zirruswolken und ihrer Variabilität in Bezug auf mikro- und makrophysikalische Eigenschaften spärlich und unvollständig, was zu einer nicht adäquaten Darstellung in aktuellen Klimamodellen führt.

Zum anderen sollen im Rahmen von CIRRUS-HL auch Zirruswolken in Mitteleuropa beprobt werden. Dabei ist ein Schwerpunkt die Analyse von Kondensstreifen, da diese die Klimaerwärmung verstärken. Des Weiteren sollen die Eigenschaften von Zirren, die sich bei Temperaturen unter -35°C direkt aus gefrierenden Wasserdampf gebildet haben und Zirren, die in ihrem früheren Leben Flüssig- oder Mischphasenwolken waren, differenziert werden.

Die Finanzierung von CIRRUS-HL erfolgt anteilig durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) innerhalb des Infrastruktur-Schwerpunktprogramms für HALO - SPP 1294, das an der Uni Leipzig koordiniert wird, das Max-Planck-Institut für Chemie (MPI-C), das Forschungszentrum Jülich (FZJ), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie durch das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS).

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