Dieter Natusch (* 19. Juni 1943 in Sommerfeld, Niederschlesien) war als wissenschaftlich-technischer Mitarbeiter von 1992 bis 2003 an der Universität Leipzig tätig.
Nach der Berufsausbildung zum Feinmechaniker, dem Armeedienst als Wartungsmechaniker von Jagdflugzeugen und Tätigkeiten in der Industrie war Dieter Natusch bis 1991 am Zentralinstitut für Isotopen- und Strahlenforschung der Akademie der Wissenschaften angestellt. Durch seine herausragenden praktischen Fähigkeiten und seine durchdachte Arbeitsweise konnte er an den anspruchsvollsten Gerätebauprojekten mitwirken. Wegen seiner stets geradlinigen, ehrlichen und freundlichen Art war er beliebt und geachtet, geriet jedoch dadurch auch gelegentlich in Konflikt mit den damals herrschenden offiziellen Vorgaben.
Im Zuge der Währungsunion, der Wiedervereinigung und der damit verbundenen Abwicklung des oben genannten Akademieinstitutes trat Dieter Natusch der Arbeitsgruppe „Dünnschichttechnik“ bei, deren wissenschaftliche Leitung 1991 auf Dr. Michael Lorenz übergegangen war. Von 1990 bis 2003 wurden von der Arbeitsgruppe Dünnschichttechnik industrielle BMBF-Projekte zur Entwicklung von großflächigen Hochtemperatur-Supraleiterschichten für Mikrowellenanwendungen bearbeitet. Ohne die von Dieter Natusch konstruierten und realisierten, einzigartigen Beschichtungsanlagen zur gepulsten Laser-Plasmaabscheidung (Pulsed Laser Deposition PLD) wären diese Forschungsarbeiten so nicht möglich gewesen. Damit hat Dieter Natusch einen wichtigen Beitrag zur heutigen Stellung der PLD als flexiblem Dünnfilm-Züchtungsverfahren in der Abteilung Halbleiterphysik geleistet. Die heute intensiver denn je genutzten PLD-Anlagen mit den von ihm konstruierten Substratheizern und Targetmanipulatoren erinnern uns bleibend an Dieter Natusch.
Prof. Dr. Michael Lorenz, Laborleiter PLD
Prof. Dr. Marius Grundmann, Abteilungsleiter HLP, Institutsdirektor
Prof. Dr. Jürgen Haase, Dekan