Die zentrale Forschungsidee des Graduiertenkollegs 2522 „Strong Dynamics and Criticality in Quantum and Gravitational Systems” ist es, dieses komplexe Wechselspiel von Materie und Kraftfeldern in Gravitations- und Quantenfeldtheorien ausgehend von den Grundbausteinen zu untersuchen und zu berechnen. „Dabei konzentrieren wir uns auf Beispiele von Aktualität oder konzeptioneller Relevanz, wie Gravitationswellenphänomene und Schwarze Löcher auf der Gravitationsseite sowie Dynamik und Kritikalität nahe Phasenübergängen auf der Quantenseite. Ein besonderer Fokus liegt auf der Schnittstelle zwischen Gravitations- und Quantentheorie, an der unser Verständnis von den wechselseitigen Konzepten und Methoden profitieren kann“, erläutert Gies.
Die Universität Leipzig ist über das Institut für Theoretische Physik (ITP) am Graduiertenkolleg beteiligt. Sie stellt vier von insgesamt zehn Projektverantwortlichen. Schwerpunkte der Leipziger Forschung liegen in der theoretischen Untersuchung des Zusammenspiels von Quantenfeldtheorie und geometrischen Strukturen sowie von Quantensystemen jenseits des Gleichgewichts. Beispielsweise beschäftigt sich ein Projekt mit dem Prozess der “Verdampfung” eines schwarzen Lochs durch Masseverlust durch Hawking-Strahlung. "Mit dem Graduiertenkolleg können wir Doktorandinnen und Doktoranden finanziell und wissenschaftlich hervorragende Bedingungen bieten. Gleichzeitig erhöhen wir die internationale Sichtbarkeit unseres Instituts", sagt der Ko-Sprecher des Graduiertenkollegs, Prof. Dr. Stefan Hollands von der Universität Leipzig.
International und mit besonderer Betreuung
Jede dieser Fragestellungen erfordert neue theoretische Techniken und somit die Erweiterung wissenschaftlicher Methoden und Werkzeuge. Diesen Anforderungen wollen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im neuen Graduiertenkolleg stellen, das international vernetzt ist. Neben den beiden institutionellen Partnern – den Universitäten Jena und Leipzig – werden auch zwei Gastwissenschaftlerinnen aus Dänemark und Israel als DFG-geförderte Mercator-Gastprofessorinnen im Graduiertenkolleg mitarbeiten. Und die Doktoranden sowie die Postdocs werden im Kolleg durch ein Curriculum aus lokalen, gemeinsamen und internationalisierten Bausteinen forschungsorientierter Lehre und Qualifizierung unterstützt.
„Das Graduiertenkolleg wird zum Partner in einem überregionalen Betreuungsprozess, gewährleistet wissenschaftliche und finanzielle Unterstützung und verpflichtet die Doktoranden zu höchsten Exzellenzstandards und einem akademischen Programm mit internationaler Sichtbarkeit“, fasst Prof. Gies die Chancen und Herausforderungen für die Nachwuchskräfte zusammen.