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Die Spanierin Dr. Julene Madariaga Marcos ist seit diesem Monat mit einem Humboldt-Forschungsstipendium für Postdoktoranden am Peter-Debye-Institut für Physik der weichen Materie der Universität Leipzig tätig.

Ihr Humboldt-Projekt befasst sich mit den molekularen Mechanismen von CRISPR/Cas Genscheren, für welche in diesem Jahr der Nobel-Preis in Chemie verliehen wurde. Die Genschere Crispr/Cas9 ist ein Durchbruch in der Gentherapie: Mit diesem molekularbiologischen Werkzeug sind erstmals genaue Eingriffe in das Erbgut machbar. So eröffnet sich die Möglichkeit, krankheitsverursachende Mutationen gezielt zu reparieren.

Madariaga Marcos nutzt für ihre Forschung einen neu entwickelten Nanosensor, der aus einer dreidimensionalen DNA-Nanostruktur besteht. Damit kann sie mit einer vielfach verbesserten Zeitauflösung verfolgen, wie die Genscheren ein Ziel-Gen erkennen. Speziell will sie dabei eine Energielandschaft des Erkennungsprozesses erhalten und damit den Prozess physikalisch modellieren können. Damit sollen in Zukunft Nebenwirkungen der CRISPR-Technologie vermindert werden.

Madariaga Marcos hat zu Einzelmolekülspektroskopie promoviert. Sie bringt damit wichtiges Spezialwissen in die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Ralf Seidel ein. Sie ist bereits seit Anfang November 2019 in Leipzig und plant, mindestens bis Ende 2022 an der Universität Leipzig zu bleiben.