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In der kommenden Woche (1. Juli 2019) startet das Forschungsprojekt „Identifizierung von Defekten durch elementspezifische Anregung optischer Lumineszenz“ unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia S. Schnohr am Felix-Bloch-Institut für Festkörperphysik der Fakultät für Physik und Geowissenschaften der Universität Leipzig.

Im Rahmen seines Programms „Erforschung von Universum und Materie“ (ErUM) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innovative Ansätze in der Grundlagenforschung. Das nun bewilligte Projekt zur Untersuchung der Materie an Großgeräten wird mit einer Summe von rund 570.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren unterstützt.

„Am Synchrotron PETRA III des Deutschen Elektronen-Synchotrons (DESY) in Hamburg soll ein neuer Messaufbau entstehen, um damit unter anderem hocheffiziente Dünnschichtsolarzellen zu untersuchen“, erläutert Schnohr. Beginne ein Stoff nach Anregung mit einem Röntgenstrahl zu leuchten, werde dies „XEOL“ genannt. Der hochbrillante Röntgenstrahl kommt dabei typischerweise von einem Synchrotron. „In Kombination mit Röntgenabsorptionsspektroskopie kann XEOL element- und platzspezifische Informationen liefern“, so die Professorin für Struktur und Eigenschaften komplexer Festkörper weiter. Damit bietet es einen Zugang zu den Lumineszenzmechanismen sowie zur Identität und Struktur von Leuchtzentren in Halbleiter-Dünnschichten und Nanostrukturen, in mit seltenen Erden dotierten Oxiden und metallischen Clustern. „Diese wertvollen Erkenntnisse können zu einem besseren Verständnis der elektronischen Eigenschaften dieser komplexen Halbleiter beitragen. Selbiges ist unerlässlich, um die Effizienz von Dünnschichtsolarzellen weiter zu steigern und eine erfolgreiche Energiewende zu realisieren.“ Im Rahmen des Leipziger Forschungsvorhabens soll ein vielseitiger XEOL-Aufbau eingerichtet werden, welcher die Messung der optischen Lumineszenz im sichtbaren und nahen infraroten Spektralbereich bei gleichzeitiger Detektion der Röntgenabsorption erlaubt. Die Anlage wird eine Vielzahl verschiedener XEOL-Experimente erlauben und stellt eine wertvolle Erweiterung der experimentellen Möglichkeiten für die Nutzergemeinschaft dar.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Claudia Schnohr
Felix-Bloch-Institut für Festkörperphysik
Tel.: +49 341 97-32681

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