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Die Fakultät für Physik und Geowissenschaften teilt in tiefer Trauer mit, dass Sir Peter Mansfield am 8. Februar 2017 verstorben ist.

Professor Peter Mansfield, dem im Jahre 2003 gemeinsam mit Paul Lauterbur (USA) für ihre Entdeckungen in Bezug auf die „Abbildung mit Magnetresonanz“ der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde, erhielt am 9. Oktober 2006 die Ehrendoktorwürde unserer Universität durch die Fakultät für Physik und Geowissenschaften. Mit diesen und zahlreichen weiteren Auszeichnungen und Preisen wurden seine hervorragenden Beiträge zur methodischen Entwicklung der Magnetischen Resonanz gewürdigt. Sie betreffen insbesondere die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT), die als bildgebendes Verfahren zur Darstellung des Inneren des menschlichen Körpers als „Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)“ inzwischen jedem von uns bekannt ist.

Sir Peter Mansfield wurde am 9. Oktober 1933 in London geboren. Nach dem Studium der Physik am Queen Mary College in London wurde er dort im September 1962 zum Ph.D. promoviert. In dieser Zeit war er bei Jack Powles tätig, wo er ein Impuls-NMR-Spektrometer entwickelte, Polymersysteme studierte und „solid echoes“ entdeckte. Anschließend begann er eine zweijährige Tätigkeit im Department of Physics der University of Illinois at Urbana-Champaign bei Charles P. Slichter, dem im Jahre 2010 ebenfalls die Ehrendoktorwürde unserer Universität durch die Fakultät für Physik und Geowissenschaften verliehen wurde. Hier entwickelte er ein Doppelresonanz-NMR-Spektrometer und befasste sich mit festkörperphysikalischen Forschungen. Ab 1964 wirkte er als Lecturer an der Universität in Nottingham, wo er 1979 zum Professor der Physik berufen wurde und bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1994 wirkte. Er gründete das Magnet-Resonanz-Zentrum der Universität Nottingham.

In den Jahren 1972/1973 war er Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung in Heidelberg, und im Juli 1973 besuchte er zum ersten Male unsere Universität. Der Schwerpunkt seiner Arbeiten lag damals noch auf dem Gebiet der Festkörper-NMR, wie sein Leipziger Vortrag „Carbon-thirteen double resonance Fourier transform NMR in solids“ zeigte. Im Jahre 1976 erschien dann seine bedeutende Arbeit über „Echo Planar Imaging“, die entscheidend für die schnelle MRT-Bildgebung war. In Verbindung mit seinen herausragenden Beiträgen zur Kernmagnetischen Resonanz würdigt die Fakultät die engen Beziehungen von Sir Peter nach Leipzig, die verschiedene Wurzeln haben. Neben dem hohen Interesse, das seine Arbeiten stets in Leipzig fanden, sind es auch die engen Beziehungen zu Raymond Andrew, Nottingham, ebenfalls Ehrendoktor unserer Universität, mit dem Sir Peter eng zusammen arbeitete, und die erfreuliche Tatsache, dass einer seiner engsten Mitarbeiter in England, Robert Turner, lange Zeit als Direktor am Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften wirkte und hier unter anderem spezielle Verfahren der Magnetresonanzbildgebung bei hohen Magnetfeldern entwickelte. Die Fakultät für Physik und Geowissenschaften ist sehr dankbar dafür, dass sich enge wissenschaftliche Verbindungen und auch persönliche Kontakte zu Sir Peter Mansfield entwickeln konnten, weshalb uns der Gedanke an sein Ableben mit besonderer Trauer erfüllt. Die Fakultät wird das Andenken an ihn stets in allen Ehren bewahren.

Prof. Dr. Jürgen Haase, Dekan der Fakultät für Physik und Geowissenschaften