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Meteorologen der Universität Leipzig haben gemeinsam mit Kollegen aus England untersucht, wie die Verschmutzungspartikel in der Atmosphäre – sogenannte Aerosole – die Wolken verändern. Dafür werteten sie auf Satellitenfotos die Abgasfahnen von Schiffen, Industriegebieten und Vulkanen aus.

Sie verglichen die Wolkeneigenschaften innerhalb der Abgasfahnen mit denen der nicht verschmutzten, benachbarten Gebiete und kamen zu dem überraschenden Ergebnis, dass sich die Wolken bezüglich ihres Wassergehalts kaum unterscheiden. Damit widerlegten sie jüngste Forschungsergebnisse, die das Gegenteil behaupten. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten sie jetzt im renommierten Fachjournal Nature.

Prof. Dr. Johannes Quaas vom Institut für Meteorologie der Universität Leipzig hat zu der Studie die Berechnung des sogenannten Strahlungsantriebs beigetragen. „Damit rechnet man aus, wie stark durch den Effekt der Partikel auf die Wolken die Energiebilanz der Erde verändert wird. Dies ist dann ein Maß dafür, wie stark sich das Klima ändert“, erklärt er. Bekannt war schon vorher, dass die Aerosole zu mehr Wolkentröpfchen führen, wodurch die Wolken mehr abkühlend wirken. Das neue Ergebnis zeigt nun, dass dieser abkühlende Effekt – anders, als bisher häufig angenommen – nicht durch eine Zunahme des Wassergehalts verstärkt wird, sondern vielmehr geringfügig um etwa 20 Prozent verringert wird.

Originaltitel der Veröffentlichung in Nature: „Weak average liquid cloud water response to anthropogenic aerosols”

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Johannes Quaas
Tel.: +49 341 97-32852

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