Nachricht vom

Wissenschaftler an sieben verschiedenen Forschungseinrichtungen in Deutschland werden sich zukünftig mit dem Einfluss von Vulkanausbrüchen auf Atmosphäre und Klima befassen. Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Anfang Dezember 2018 beschlossen, die Forschungsgruppe VolImpact (Revisiting the volcanic impact on atmosphere and climate – preparations for the next big volcanic eruption) zu fördern. Die DFG-Forschungsgruppe wird vom Institut für Physik der Universität Greifswald koordiniert. Auch die Universität Leipzig ist daran beteiligt.

Vulkanausbrüche stellen eine der wichtigsten natürlichen Ursachen für Veränderungen im Klimasystems dar. Obwohl sich die Atmosphärenforschung seit mehr als drei Jahrzehnten mit den Einflüssen von Vulkanausbrüchen befasst, sind viele fundamentale Prozesse nur unzureichend verstanden. Das Hauptziel der DFG-Forschungsgruppe VolImpact ist, das wissenschaftliche Verständnis der Reaktion des Klimasystems auf Vulkaneruptionen deutlich zu verbessern. Dabei sollen satellitengestützten Messungen entsprechender atmosphärischer Parameter durchgeführt und mit Hilfe dieser Daten die physikalischen und chemischen Prozesse umfassend modelliert werden.

Die DFG-Forschungsgruppe besteht aus fünf wissenschaftlichen Teilprojekten, die sich mit der Entwicklung der Vulkanwolke, dem Strahlungsantrieb durch vulkanische Aerosole, der Aerosol-Wolken-Wechselwirkung sowie den Effekten vulkanischer Aerosole auf die Dynamik der Atmosphäre und den hydrologischen Kreislauf der bodennahen Atmosphäre befassen. Das Projekt am Institut für Meteorologie der Universität Leipzig wird untersuchen, wie die Partikel, die Vulkane ausspucken, Wolken ändern. Einerseits kann dies eine Hebelwirkung sein, durch die der Einfluss eines Vulkanausbruchs auf das Klima verstärkt wird. Andererseits kann man die Beobachtungen nach Vulkanausbrüchen nutzen, um die komplizierten Zusammenhänge zwischen Partikeln, Wolken und Klima besser zu verstehen.

An der Forschungsgruppe sind Wissenschaftler der Universitäten Bremen, Greifswald, Hanburg und Leipzig sowie des Karlsruhe Institute of Technology (KIT), des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg und des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel beteiligt. Sprecher der Forschungsgruppe ist Prof. Dr. Christian von Savigny vom Institut für Physik der Universität Greifswald. In den ersten drei Jahren stehen für das Forschungsprojekt mehr als 2,3 Millionen Euro zur Verfügung.